In einem gemeinsamen Änderungsantrag haben die Fraktionen der SPD und der Grünen ergänzende Punkte zum Berufsschulkonzept eingebracht. Vor allem der Erhalt der Berufseinstiegsschule als Einheit an einem Standort ist beiden Fraktionen bedeutend.

„Wir haben uns nach Gesprächen mit vielen Beteiligten, die im Rahmen der Berufseinstiegsschule arbeiten, für den Erhalt als Gesamtheit ausgesprochen."


"Dabei ist für uns wichtig, dass die Lehrkäfte ihr jahrelanges Know How auch in eine umstrukturierte Berufsschullandschaft einbringen“, sagt die Fraktionsvorsitzende der SPD, Silke Gardlo.

"Kompromiss im Streit um Standorte / Aber Kfz-Lehrlinge sollen weiter nach Burgdorf" HAZ, 24.02.2014

Die HAZ schreibt: "Nach heftiger Kritik am neuen Berufsschulkonzept der Region haben SPD und Grüne ein Kompromissmodell erarbeitet. Danach bleibt es zwar bei dem Plan, die Kfz-Ausbildung mit rund 900 Berufschülern von Hannover nach Burgdorf zu verlagern. Die Berufseinstigesschule für benachteiligte Jugendliche, die bisher zur Berufsbildenden Schule (BBS) 6 am Goetheplatz gehört, soll aber als Einheit am Standort Hannover erhalten bleiben.

.... Auch gegen die Auslagerung der Kfz-Technik hatten Berufsschüler wie Betriebe schwer wiegende Einwände erhoben. "Aus Sicht eines Großunternehmens mit insgesamt 600 Azubis ist das nicht das Schulangebot, das wir uns wünschen", hatte etwa Ralf Meyer, Leiter der VW Akademie GmbH von Volkswagen Nutzfahrzeuge , zu den Plänen der Region gesagt."

... Die Politiker geben der Verwaltung mehrere Prüfaufträge: Die geplante Verlagerung der Steuerfachangestellten von der Hannah-Arendt-Schule nach Springe müssen überdacht werden. Ebenso der zur Debatte stehende Ringtausch, der dadurch erforderlich wird, dass das Gebäude der BBS 3 abgerissen werden soll.

... "Wir haben versucht, die großen Konfliktpunkte zu überdenken, und wollen, dass mit den Betroffenen intensiv geredet wird", sagt Grünen-Fraktionschef Raoul Schmidt-Lamontain.

Regionspräsident Hauke Jagau äußerte sich positiv zu den von SPD und Grünen vorgeschlagenen Änderungen. Der Antrag schaffe die notwendige Klarheit und greife Bedenken von Betroffenen auf. "Auf der Basis des Änderungsantrags kann nun weitergearbeitet werden." Jagau kündigte an, die betroffenen Schulen und Betriebe bei der Umsetzung eng einzubeziehen."

Artikel in der HAZ zum neuen Berufsschulkonzept

"Rot-Grün will BBS-Kompromiss" - "Jagau begrüßt Änderungsantrag. Berufseinstigsschule soll Einheit bleiben", NP, 24.02.2013

"Da endgültige Aus für die BBS 6 scheint der Änderungsantrag noch nicht zu bedeuten: Der geplante Ringtausch mehrerer Berufsschulen solle finanziell und konzeptionell geprüft, ein Umsetzungskonzept erstellt werden, heißt es.

Eine Formulierung, die weit hinter der Forderung eigener Parteigenossen zurückbleibt. Die schulpolitische Kommission im SPD-Bezirk Hannover fordert, "dass das vorliegende BBS-Konzept 2020 derzeit so nicht politisch entschieden wird, sondern in weiteren Arbeitsgruppen unter Beteiligung der relevanten gesellschaftlichen Gruppen zusätzliche Alternativvorschläge erarbeitet werden." Dies würde dann allerdings Zeit benötigen. Wie aus Parteikreisen zu hören war, will Jagau die Kuh aber vor der Wahl des Regionspräsidenten vom Eis haben. "Auf der Basis des Änderungsantrags kann nun weitergearbeitet werden", betonte er.

Artikel in der NP zum neuen Berufsschulkonzept

Berufsschulkonzept - Regionspräsident begrüßt Antrag

Regionspräsident Hauke Jagau begrüßt den Änderungsantrag der rot-grünen Mehrheitsfraktionen in der Regionsversammlung zum Zielkonzept 2020 für die Berufsbildenden Schulen (BBS) in der Region Hannover.

Der Antrag schaffe einerseits die notwendige Klarheit und greife auf der anderen Seite Bedenken von Betroffenen auf. "Auf der Basis des Änderungsantrags kann nun weitergearbeitet werden", so der Regionspräsident. Einzelne Fragen wie die Verlagerung der Beschulung der Steuerfachangestellten nach Springe könnten innerhalb des Konzeptrahmens noch einmal überprüft werden.

Hohe Qualität bei sinkender Schülerzahl

Jagau kündigte an, die betroffenen Schulen und Betriebe bei der Umsetzung eng einzubeziehen. "Wir haben herausragend gute Berufsschulen mit erstklassiger Ausstattung. Unser Ziel ist es, diese Qualität auch bei sinkenden Schülerzahlen zu sichern und weiter auszubauen." Für die BBS in Burgdorf kündigte er an, die ÖPNV-Anbindung unter Berücksichtigung der Schulanfangszeiten zu optimieren.

Benachteiligte Jugendliche fördern

Besonderes Augenmerk werde auch in Zukunft auf die zielgerichtete Förderung benachteiligter Jugendlicher gelegt. Die Kompetenzen der Berufseinstiegsschule der BBS 6 würden deshalb gesichert. "Wir möchten allen Jugendlichen den Weg in eine Ausbildung ermöglichen und werden die Anstrengungen dafür zusammen mit der Wirtschaft weiter erhöhen", so Jagau.

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