In der Klausursitzung des städtischen Schulausschusses am 03.07.2015 hat die Verwaltung vorgestellt, welche Schulformen sich die Schulleitungen der hannoverschen Haupt- und Realschulen wünschen. „Erfreulicherweise sprechen sich alle Schulleiterinnen und Schulleiter für integrierte Systeme aus und fordern von Verwaltung und Politik eine baldige Umsetzung“, sagt der schulpolitische Sprecher der SPD-Ratsfraktion, Michael Klie.

Nicht nur aufgrund vorhandener Gebäudestrukturen, sondern auch aus pädagogischen Gründen setzen die Schulleitungen dabei auf dreizügige Gesamtschulen, weil kleinere Systeme für viele ihrer Schülerinnen und Schüler wichtige Vorteile mit sich bringen.

„Die Haupt- und Realschulen haben in Hannover ausgedient“, stellt Michael Klie als Ergebnis der Schulausschussklausur fest. Das sei auch ein eindeutiges Ergebnis der Gespräche mit den betroffenen Schulleitungen gewesen, die seine Fraktion in den vergangenen Monaten geführt hatte. „Die Schulleitungen fordern eine schnelle Umwandlung in eine integriert arbeitende ganztägige Schulform“, so Klie weiter, „und nur die Integrierte Gesamtschule erfüllt diese Ansprüche.“
Da Ende Oktober die Antragsfrist beim Land für die Umwandlung von Schulen endet, habe die Schulverwaltung zugesagt, die Überlegungen für die Umsetzung der Wünsche mit Hochdruck voranzutreiben. An Standorten, an denen eine dreizügige Integrierte Gesamtschule räumlich nicht abgebildet werden könne, setzt die Schulverwaltung in einer ersten Phase auf die ‚Stadtteilschule‘ – so der Arbeitstitel. Das sei eine ganztägig und integriert arbeitende zweizügige Schulform, die sich an der äußeren Form der Oberschule orientiert, jedoch nicht die starre Unterteilung in Schulzweige vorsehen soll.

„Im neuen Schulgesetz fehlt leider die konkrete Ausgestaltung einer zweizügigen integrierten Schulform. Eine Dreizügigkeit ist nur in Ausnahmefällen möglich“, beklagt Michael Klie. Er setze auf die rot-grüne Landesregierung und die Mehrheitsfraktionen im Niedersächsischen Landtag, die sich für das integrierte Schulwesen in Niedersachsen stark gemacht hätten, nachdem die Vorgängerregierung diesem jede Zukunftsperspektive genommen hatte. „Ich kenne in der SPD und bei den Grünen niemanden, der den Sinn kleinerer integrierter Systeme in Frage stellt“, verdeutlicht Klie seine Zuversicht.

In einer von der Schulverwaltung ins Spiel gebrachten zweiten Phase würden alle betroffenen Standorte untersucht und in einen langfristigen Sanierungs- und Ausbauplan überführt werden. „Dabei können einzelne Standorte aufgrund erheblicher Sanierungskosten und einer ungünstigen Lage möglicherweise entfallen, andere vielleicht großzügiger ausgebaut werden“, fasst Klie die Überlegungen der Stadt zusammen. „Denn bei den großen Schülerzahlen in Hannover wird jeder Klassenraum gebraucht.“