Die SPD-Fraktion im Niedersächsischen Landtag begrüßt die Pläne der Kultusministerkonferenz (KMK) zur Korrektur der Bologna-Reform. „Diese Vorhaben reichen aber nicht aus. Wir brauchen weitere Schritte zur Verbesserung der Studienbedingungen“, sagte Gabriele Andretta, stellvertretende Vorsitzende und wissenschaftspolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, am Donnerstag in Hannover. Die SPD-Landtagsfraktion setzt sich ein für einen „Pakt für gute Lehre“ von Bund und Ländern ein.

„Dieser Pakt soll die Bologna-Reform finanziell unterfüttern und die Qualität der Lehre verbessern“, erläuterte Andretta. Damit reagiere die SPD auf die anhaltenden Proteste der Studierenden. Andretta: „Ruhm gibt es an deutschen Hochschulen für die Forschung, nur selten für eine gute Lehre. Zukünftig muss auch eine gute Lehre belohnt werden“.

Der Studienpakt solle den bereits vereinbarten Hochschulpakt zum Ausbau der Studienplätze sowie die Exzellenzinitiative als dritten gemeinsamen Bund-Länder-Pakt ergänzen und drei Milliarden für drei Jahre umfassen. „Dies entspricht den Mehrkosten für eine angemessene Betreuung der Studierenden nach der Bologna-Reform, wie sie vom Wissenschaftsrat beziffert wird“, sagte die SPD-Hochschulexpertin.

Zur Finanzierung des Paktes fordert die SPD-Landtagsfraktion, die geplanten Steuersenkungsvorhaben nicht umzusetzen. Niedersachsen dürfe ihnen im Bundesrat nicht zustimmen. „Statt Hotelbetten zu subventionieren, sollten wir diese Milliarde jedes Jahr besser in die Köpfe junger Menschen investieren“, forderte Andretta. Neben dem Studienpakt für gute Lehre müssten aus Sicht der SPD-Landtagsfraktion in Niedersachsen endlich die Studiengebühren abgeschafft werden.

Andretta: „Niedersachsen kann es sich nicht länger leisten, junge Menschen von einem Studium auszusperren. „Während die Studienanfängerquote bundesweit auf knapp 43 Prozent angestiegen ist, dümpelt Niedersachsen seit Jahren bei 30 Prozent.“