Die niedersächsische Arbeitsgemeinschaft für Bildungsfragen in der SPD (AfB) fordert grundlegende Veränderungen im deutschen Bildungssystem. Mit Blick auf den Bildungsgipfel von Bund und Ländern erklärt der AfB-Landesvorsitzende Peter Befeldt: „Es ist ein gutes Signal, dass Bund und Länder gemeinsam mehr Geld in das Bildungssystem stecken zu wollen. Dabei muss jedoch genau nachgerechnet werden, ob tatsächlich mehr Geld in die Bildung fließt oder ob sich Frau Merkel durch die Übernahme

von ohnehin notwendigen Leitungen wie der Finanzierung der Pensionskassen der Lehrkräfte, die Zustimmung der CDU-Minister zum Steuersenkungsgesetz erkauft. Unabhängig davon stellt sich die Frage, ob es sinnvoll ist, noch mehr Mittel in falsche Strukturen fließen zu lassen, ohne deren Mängel zu beheben. In keinem modernen Industrieland entscheidet die soziale Herkunft so sehr über den Bildungserfolg wie in Deutschland.

Viele Strukturen im deutschen Bildungssystem sind nicht mehr zeitgemäß und müssen angepasst werden. So ist das Sitzenbleiben pädagogisch äußerst fragwürdig und kostet uns jährlich fast 1 Milliarde Euro. In Hauptschulen stehen Klassenräume leer, während in Gymnasien angebaut wird. Für Förderschulen werden jährlich 2,6 Milliarden ausgegeben, obwohl es pädagogisch sinnvoller ist, ihre Schülerinnen und Schüler nicht zu isolieren, sondern auch gemeinsam mit anderen zu unterrichten und zu fördern.

Gemeinsamen Unterricht fordert auch die UN-Konvention zu inklusiver Bildung. Statt den Jugendlichen eine ordentliche Berufsausbildung zu geben, werden Milliarden für Warteschleifen ausgegeben, in denen die Jugendlichen nicht hinreichend fit für das Arbeitsleben gemacht werden. Weitere Milliarden in ein marodes Bildungssystem zu stecken, ohne es grundlegend zu ändern, ist Augenwischerei und letztlich Geldverschwendung."