Gute Schule, gleiche Startchancen und ein gerechtes Bildungssystem: dies forderten Frauke Heilgenstadt, bildungspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Niedersächsischen Landtag, und Michael Klie, schulpolitischer Sprecher der SPD-Ratsfraktion Hannover, auf einer Veranstaltung der SPD-Ratsfraktion in der IGS Roderbruch.

Klar wurde am Mittwochabend, dass es nur um den Elternwillen gehen kann und dieser zeigt sich in Hannover deutlich. So berichtete Michael Klie, dass bei den Elternbefragungen die Nachfrage nach Gesamtschulen 2008 extrem hoch war. Inzwischen wurden drei weitere IGSen eröffnet, doch die hohe Nachfrage nach dieser Schulform nimmt nicht ab.

Auch die CDU/FDP Landesregierung hat mittlerweile verstanden wie der Wunsch der Eltern aussieht. „Die Oberschule ist das Eingeständnis, dass das dreigliedrige Schulsystem gescheitert ist“, machte Bernd Steinkamp, Leiter der IGS Roderbruch auf dem Podium deutlich. Gleichzeitig ist die Oberschule keine Antwort auf die bildungspolitischen Fragen. „Von einer „Oberschule“, die in Wahrheit eine kombinierte Haupt- und Realschule ist, ist kein bildungspolitischer Impuls zu erwarten“, so Michael Klie.

Neben den IGSen standen die Ganztagsschulen im Mittelpunkt der Diskussion. „Wir wollen die Schule besser an die Kinder anpassen und nicht umgekehrt“ erklärte Frauke Heiligenstadt. „Es sollen alle Schulen, die das wünschen, zu echten Ganztagsschulen werden. Hierdurch wird den Kindern die Möglichkeit gegeben in einem strukturierten Tagesablauf Freizeit und Lernen in einem ausgewogenen Verhältnis zu leben“ so Heiligenstadt weiter.

In Hannover gibt es zurzeit 13 Ganztagsgrundschulen. „Langfristig wollen wir mindestens 25 Grundschulen in den Ganztag begleiten“ erklärte Michael Klie. „Wir haben mit unseren Ganztagsgrundschulen eine „Marke Hannover“ entwickelt, die als Zukunftsmodell für den Ganztagsbetrieb gesehen werden kann.“

SPD-Landtagsabgeordneter Stefan Politze moderierte die Diskussion und fasste die intensive Diskussion mit dem Plenum zusammen: „Gute Schule bedeutet mehr Zeit zum Lernen. Wir müssen es endlich schaffen, den gesellschaftlichen Perspektivwechsel zu vollziehen. Die Kinder müssen im Mittelpunkt stehen. Jedes Kinder ist anders und es muss in einem gerechten Bildungssystem möglich sein darauf zu reagieren.“