(Frankfurt am Main) - Für ein längeres gemeinsames Lernen aller Kinder bis zum Ende der Pflichtschulzeit hat sich die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) stark gemacht. "Die frühe Trennung der Kinder nach Klasse vier oder sechs hat für den weiteren Bildungs- und Lebensweg oft verheerende Folgen. Wir brauchen dringend mehr inklusive Ganztagsschulen, in denen die Kinder und Jugendlichen bestmöglich unterstützt und gefördert werden", sagte Marianne Demmer

Leiterin des GEW-Vorstandsbereichs Schule, am Freitag in Frankfurt a.M. mit Blick auf die jetzt anstehenden Grundschulempfehlungen.

"Die Empfehlungen sind eine starke Belastung für Schüler, Eltern und Lehrkräfte. Sie sind, das belegen viele Studien, ungerecht und erweisen sich in späteren Jahren vielfach als 'falsch'. Bei gleichen schulischen Leistungen werden Kinder aus Akademiker-Familien häufiger zum Gymnasium geschickt als der Nachwuchs aus Arbeiterhaushalten", betonte Demmer. Der Grund: Alle gingen davon aus, dass ein Akademiker-Kind bei Schwierigkeiten am Gymnasium von zu Hause ausreichend Unterstützung erhält, die Probleme zu meistern. "So sorgt das selektive deutsche Schulsystem dafür, dass sich viele Talente und Potenziale, die in den Schülern schlummern, nicht entfalten können. Daran ändert auch der so genannte zweite Bildungsweg nur im Einzelfall etwas", unterstrich die GEW-Schulexpertin.

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