Ringvorlesung 8. und 22. Mai, 19. Juni, 3., 17. und 24. Juli 2014
an der Stiftung Universität Hildesheim, Marienburger Platz 22, Gebäude I, Hörsaaal 1

Die Teilnahme an der Ringvorlesung ist kostenlos. Interessierte am Begleitseminar melden sich wie gewohnt über LSF an, für alle anderen ist eine Anmeldung nicht erforderlich. Wir freuen uns auf Sie!

Ringvorlesung 8. und 22. Mai, 19. Juni, 3., 17. und 24. Juli 2014

Die herausragende Bedeutung von Bildung für die Lebensperspektiven junger Menschen in Deutschland ist unbestritten. Der Erwerb schulischer und beruflicher Bildungsqualifikationen spielt eine Schlüsselrolle im sozialen Integrationsprozess. Bildungsabschlüsse sind entscheidend für die Chancen auf gesellschaftlich anerkannte Positionen, auch wenn Bildung allein längst kein Garant mehr dafür darstellt.

Studien zur Bildungsforschung weisen bereits seit längerer Zeit auf Schwächen des deutschen Bildungssystems hinsichtlich des engen Zusammenhanges von sozialer Herkunft und Bildungserfolg hin. Dabei wird insbesondere auf die Schlüsselfunktion von Übergängen und Transitionen in dem übergangsintensiven deutschen Bildungssystem hingewiesen.

Die Ringveranstaltung nimmt die einzelnen Ebenen des Bildungssystems in den Blick und fragt danach, wer profitiert und wer benachteiligt wird.

Wie erklären sich die Abkopplung eines Kindes und die damit einhergehende Prekarisierung der Bildungsbiografie?

Wie können auf individueller oder struktureller Ebene Benachteiligungsstrukturen dokumentiert und analysiert werden und welche Ansätze bieten Aussicht auf Veränderung?

Welche Möglichkeiten haben pädagogische Professionelle in ihrer alltäglichen Arbeit, auf herkunftsbedingte Ungleichheiten zu reagieren, und gibt Inklusion eine Antwort auf die Komplexität der Strukturen von Bildungsbenachteiligung?

Die Ringvorlesung wird durch ein vertiefendes Begleitseminar im 14-tägigen Rhythmus ergänzt.

Anreise: Vom Hauptbahnhof mit der Bus-Linie 3 Richtung »Südfriedhof« bzw. »Itzum Scharfe Ecke« bis zur Haltestelle »Universität« fahren (etwa 15 Minuten). Veranstalter_innen: Prof. Dr. Meike Sophia Baader, Dr. Tatjana Freytag (Abteilung Allgemeine Erziehungswissenschaft), Darijusch Wirth (Kooperationsstelle Hochschulen & Gewerkschaften).

Die Teilnahme an der Ringvorlesung ist kostenlos. Interessierte am Begleitseminar melden sich wie gewohnt über LSF an, für alle anderen ist eine Anmeldung nicht erforderlich. Wir freuen uns auf Sie!

Information und Kontakt - Sekretariat Allgemeine Erziehungswissenschaft - Marienburger Platz 22, 31141 Hildesheim - Christine Krummacker Tel. 05121-883-10100, Fax 05121-883-10101 krummack@uni-hildesheim.de

Weitere Informationen

8. Mai 2014, Beginn 16 Uhr c.t. - Sabine Kiel (GEW Niedersachsen)

Bildungschancen in Deutschland – eine ständige Herausforderung!

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) bringt sich immer wieder konstruktiv in die bildungspolitische Debatte ein. Die Referentin ist stellvertretende Vorsitzende der GEW Niedersachsen und wird darlegen, was aus Sicht der Bildungsgewerkschaft getan werden müsste, um die Gleichheit der Bildungschancen für alle voranzubringen.

22. Mai 2014, Beginn 16 Uhr c.t. - Prof. Dr. Doris Bühler-Niederberger (Bergische Universität Wuppertal)

Prozesse der Ungleichheit in der frühen Bildungskarriere - Ein kindheitssoziologischer Ansatz

Die renommierte Soziologin ist anerkannte Expertin auf dem Gebiet der Kindheitsforschung und wird Einblicke in unterschiedliche Kindheitsverläufe geben. Bühler-Niederbergers Einführungswerk »Lebensphase Kindheit. Theoretische Ansätze, Akteure und Handlungsräume« wurde 2012 mit dem Lehrbuchpreis der Deutschen Gesellschaft für Soziologie ausgezeichnet.

19. Juni 2014, Beginn 16 Uhr c.t. - Prof. i.R. Dr. Wulf Hopf (Universität Göttingen)

Von der Gleichheit der Bildungschancen zur Bildungsgerechtigkeit für alle - Ein Abschied auf Raten vom Gleichheitsideal?

Der Referent ist emeritierter Professor am Pädagogischen Seminar und hat unter anderem zu sozialer Ungleichheit und Bildung geforscht. In seinem Vortrag wird er insbesondere auf den Begriffswandel in der Bildungsdebatte und dessen Konsequenzen eingehen.

3. Juli 2014, Beginn 16 Uhr c.t. - Dr. Christoph Heine (DZHW, Hannover)

Soziale Ungleichheiten im Zugang zu Hochschule und Studium

Nicht erst seit der Debatte um Studiengebühren wird die Frage, wer aufgrund von sozialen Benachteiligungen überhaupt ein Studium aufnehmen kann, immer wieder erörtert. Der Leiter des Arbeitsbereichs Studierendenforschung am Deutschen Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW, vormals HIS) wird die Hintergründe dieser Diskussion beleuchten.

17. Juli 2014, Beginn 16 Uhr c.t. - Prof. Dr. Birgit Herz (Leibniz Universität Hannover)

Inklusionspropaganda und Exklusionsrealität

Im Zuge der Umsetzung der Behindertenrechtskonvention der Vereinten Nationen hat sich Niedersachsen seit 1. August 2013 verpflichtet, die inklusive Schule umzusetzen. Die Wissenschaftlerin am Institut für Sonderpädagogik untersucht Anspruch und Wirklichkeit bei der konkreten Ausgestaltung von Inklusion.

24. Juli 2014, Beginn 16 Uhr c.t. - Prof. Dr. Wolfgang Lauterbach (Universität Potsdam)

Schulform oder Einzelschule: Zum Wandel familialer Bildungsentscheidungen unter veränderten institutionellen Bedingungen. Führt dies zu einer Reduzierung der Ungleichheit?

In den letzten Jahren sind in Deutschland die schulischen Bildungsstrukturen stark geändert worden. Deutschland ist auf dem Weg zum zweigliedrigen Schulsystem. Dieser Wandel bringt neue Bildungswege und Bildungskarrieren mit sich. Das Ziel des Abbaus von Chancenungleichheiten scheint erreicht zu werden. Oder doch nicht? Der Vortrag beleuchtet die aktuelle Entwicklung des Umbaus des Bildungssystems und die daraus resultierenden Konsequenzen für die soziale Ungleichheit.