Hannover. Nach den Sommerferien starten am (morgigen) Donnerstag in Niedersachsen rund 870.000 Schülerinnen und Schüler an den allgemein bildenden Schulen ins Schuljahr 2013/2014. Zur Einschulung in die 1. Klassen werden am kommenden Sonnabend an Grundschulen und Förderschulen rund 72.500 Schüler erwartet. „Ich wünsche allen Schülerinnen und Schülern, allen Lehrkräften, Schulverwaltungskräften, pädagogischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern einen guten Start und ein erfolgreiches Schuljahr",

, sagte die Niedersächsische Kultusministerin Frauke Heiligenstadt.

Zum Schuljahresstart 2013/2014 wurden 5 neue Gesamtschulen, 19 neue Oberschulen und 136 neue Ganztagsschulen genehmigt. Insgesamt gibt es damit mehr als 2.800 öffentliche Schulen in Niedersachsen, die Zahl der öffentlichen Ganztagsschulen ist auf rund 1.600 gestiegen. In der geplanten „Zukunftsoffensive Bildung" will die Landesregierung u. a. die Anzahl der Ganztagsschulen weiter steigern und die Qualität der Betreuungs- und Förderangebote verbessern: in den nächsten vier Jahren sollen allein 260 Millionen Euro in den Ausbau der Ganztagsschulen in Niedersachsen fließen. „Ein Quantensprung für die niedersächsischen Ganztagsschulen", so Heiligenstadt.

Gegenüber den Vorjahren ist die Gesamtzahl der Schülerinnen und Schüler in Niedersachsen weiter rückläufig: Im Vergleich zum letzten Schuljahr werden voraussichtlich rund 15.000 Schülerinnen und Schüler weniger an den allgemein bildenden Schulen unterrichtet, ein Rückgang von 1,7 Prozent. Nach Schätzungen des Niedersächsischen Kultusministeriums hält dieser Trend aufgrund der demografischen Entwicklung in den kommenden Jahren an: Bis 2018, so die Prognose, wird ein Rückgang auf rund 786.000 Schülerinnen und Schüler in Niedersachsen erwartet. Ministerin Heiligenstadt: „Trotz sinkender Schülerzahlen behalten wir jedoch bis 2018 alle Ressourcen im System."

Beim Übergang auf die weiterführenden Schulen zeichnet sich ab, dass der Anteil der Schülerinnen und Schüler im 5. Schuljahrgang des Gymnasiums auf dem Niveau des Vorjahres bleiben wird. Die Übergangsquote an die Gesamtschulen wird weiter steigen. Weniger Schülerinnen und Schüler werden zum neuen Schuljahr an den Haupt- und Realschulen sowie zusammengefassten Haupt- und Realschulen erwartet.

„Diese Zahlen belegen eindeutig, dass es keinen Zusammenhang zwischen der Gründung von Integrierten Gesamtschulen und den Schülerzahlen an Gymnasien gibt", so die Kultusministerin. Trotz eines Anstiegs des Schüleranteils an Integrierten Gesamtschulen zwischen 2008 und 2012 von 5 Prozent auf über 13 Prozent sei der Anteil von Schülerinnen und Schülern an den Gymnasien enorm stabil geblieben: „Die Behauptung, Integrierte Gesamtschulen würden den Bestand der Gymnasien gefährden, sind populistisch und halten einer Prüfung der Realität nicht stand."

Zum Schuljahresbeginn 2013/2014 sind von 1.569 ausgeschriebenen Lehrerstellen bislang 1.510 Stellen besetzt worden. Dies entspricht bereits einem Anteil von mehr als 96 Prozent, wobei das Einstellungsverfahren noch nicht beendet ist. Die Stellen verteilen sich wie folgt auf die Schulformen:

529 von 542 ausgeschriebenen Stellen an Grund-, Haupt- und Realschulen
165 von 170 ausgeschriebenen Stellen an Oberschulen
159 von 169 ausgeschriebenen Stellen an Förderschulen
387 von 395 ausgeschriebenen Stellen an Gesamtschulen
270 von 289 ausgeschriebenen Stellen an Gymnasien

Die Senkung der Schülerhöchstzahlen wird zum neuen Schuljahr in Niedersachsen fortgeführt: In allen Grundschuljahrgängen gilt nun eine Schülerhöchstzahl von 26 Schülern. Auch die Absenkung der Schülerhöchstzahl auf 30 an den Gymnasien, Realschulen und den entsprechenden Zweigen der Kooperativen Gesamtschulen wird plangemäß im 7. Schuljahrgang fortgesetzt. „Dies ist ein Beitrag, um die Lehr- und Lernbedingungen an den Gymnasien weiter zu verbessern", so die Kultusministerin.

Die landesweit durchschnittliche Unterrichtsversorgung an den öffentlichen allgemein bildenden Schulen wird zum Schuljahresbeginn voraussichtlich bei durchschnittlich rund 100 % in Niedersachsen liegen. „Wir müssen mit den Vorgaben und Planzahlen aus dem Doppelhaushalt 2012 und 2013 der schwarz-gelben Vorgängerregierung arbeiten", erläuterte Heiligenstadt. An den Wert der Unterrichtsversorgung, den CDU und FDP festgelegt haben, sei die neue rot-grüne Landesregierung nun gebunden. „Bei nicht solide finanzierten Ausgaben von mehr als 100 Millionen Euro, die wir im Kultusetat vorgefunden haben, wird es eine gehörige Anstrengung: Unser zukünftiges Ziel ist es jedoch, die Unterrichtsversorgung in Niedersachsen auf ein höheres Niveau von rund 101 Prozent zu steigern. Dafür sind im Haushaltsentwurf 2014 des Kabinetts Mittel vorgesehen und solide finanziert. Dies ist ein wichtiger Teil der Finanzierung der ‚Zukunftsoffensive Bildung'".

Fragen zum Thema Unterrichts­versorgung beantworten die vier regionalen Hotlines „Service-Telefon Schule", die in der Niedersächsischen Landesschulbehörde eingerichtet wurden. Als direkte Ansprechpartner für Schulleitungen, Lehrkräfte, Eltern sowie Schülerinnen und Schüler sind unter der jeweiligen Hotline-Nummer erfahrene Schulexperten aus verschiedenen Regionen Niedersachsens zu erreichen. Die Aufgabe dieser Experten ist es, Anfragen zur Unterrichtsversorgung für einzelne Schulen schnell und umfassend zu bearbeiten sowie unter Einbeziehung der Schulen vor Ort Probleme zu erkennen und passgenaue Lösungen umzusetzen.
Die Hotline ist in den vier Regionalabteilungen der Niedersächsischen Landesschulbehörde von Montag bis Donnerstag von 09:00 Uhr bis 15:30 Uhr und am Freitag von 09:00 Uhr bis 12:00 Uhr unter den folgenden Telefonnummern zu erreichen:

Lüneburg: 0 41 31 / 15 - 25 55

Hannover: 05 11 / 1 06 - 66 66

Braunschweig: 05 31 / 4 84 - 34 56

Osnabrück: 05 41 / 3 14 - 3 14

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