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4. Januar 2021: Die schwere Entscheidung für ein 18. Gymnasium - 10 Enthaltungen, 3 Stimmen dafür, 3 Stimmen dagegen

Die nächste weiterführende Schule soll ein Gymnasium werden. Das entschied der Verwaltungsausschuss der Stadt Hannover mit 6 Ja-Stimmen, 4 Nein-Stimmen und einer Enthaltung am 1.11.2018. Vorangegangen war eine fünfmonatige Diskussion im Schul- und Bildungsausschuss, der am 24.10.2018 entschieden hatte - mit 10 Enthaltungen. Kurz vor der Entscheidung hatte die Sprecherin der Gymnasien - unterstützt von der Sprecher*innen aller Schulformen in Hannover - gegen die Errichtung eines 18. Gymnasiums protestiert.

Die Arbeitsgemeinschaft für Bildung (AfB) hatte sich gegen die Errichtung eines weiteren Gymnasiums ausgesprochen. Schon die Errichtung des 17.ten Gymnasiums in Linden-Limmer hatte gezeigt, dass bei der pädagogischen Ausgestaltung eines Gymnasiums die Vorstellungen und Wünsche der Politiker*innen und Pädagog*innen des Schulträgers wenig Gewicht haben. Die Entscheidung fällt die Planungsgruppe. Wer in der Planungsgruppe ist, entscheidet die Landesschulbehörde. Und für die Mehrzahl der Dezernent*innen der Landesschulbehörde scheint Wiederholung des fünften Jahrganges (manche nennen es "Sitzenbleiben") und Schulformwechsel bei mangelhafter Leistung (manche nennen es "Abschulen") zu den wesentlichen Vorgängen in Gymnasien zu gehören.

Hier eine Linkliste zu den wesentlichen Drucksachen und Änderungsanträgen:

"Begründung des Antrages

Nach dem Niedersächsischen Schulgesetz (NSchG) ist die Landeshauptstadt Hannover als Schulträgerin verpflichtet, für den Besuch ihrer Regelschulen nach Maßgabe des Bedürfnisses ein ausreichendes Schulangebot vorzuhalten.

Mit der Errichtung des 17. hannoverschen Gymnasiums mit fünf Zügen in Limmer zum Schuljahr 2016/17 stehen insgesamt 71 Züge zur Verfügung. Zusätzlich haben zwei Gymnasien, die Herschelschule und das Kurt-Schwitters-Gymnasium, derzeit noch halbe Zügigkeiten (3,5 bzw. 4,5), d.h. bei voller Belegung dieser Schulen steht ein zusätzlicher 72. Zug zur Verfügung. Mit der Umsetzung G9 werden diese Gymnasien dauerhaft auf volle Zügigkeiten ausgeweitet, so dass als Basis für die Kapazitätsberechnungen 72 Züge, dies entspricht einem Angebot von 2160 gymnasialen Schulplätzen, angenommen werden."

Die Tabelle ist auch in anderer Hinsicht interessant. Die Zahl der Schüler*innen im Schuljahr 2013/14 in den 64 Klassen des 5. Jahrganges in den hannoverschen Gymnasien waren, 1842, hat sich bis zum Schuljahr 2018/19 im neunten Schuljahr auf 1699 verringert. Lässt man Sitzenbleiber im 5. Jahrgang und Aufsteiger in höheren Jahrgängen außer Acht, haben 143 von 1842 SuS die Gymnasien verlassen, sind dies fast 8%.

Das Argument, dass in Gymnasien keine Klassen neu aufgeteilt werden, lässt sich anhand der Zahlen nicht belegen. In den drei vergangenen Einschulungsjahrgängen wurde von Klasse 8 nach Klassen 9 die Zahl der Klassen um 1 bis 2 verringert. D.h. die Zahl der Abgeschulten an einem Gymnasium war so hoch, dass der Klassenteiler von 30 eine verringerte Anzahl von parallelen Klassen erforderte.

Vorherige Meldung: Es gibt gute Gründe, die Schullandschaft in Hannover weiterzuentwickeln.

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