PISA-Studie: Neue Ergebnisse geben keinen Anlass zum Jubeln
Anlässlich der heute vorgestellten neuen PISA-Studie stellt die stellvertretende Vorsitzende und schulpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion Frauke Heiligenstadt fest:
„Auch wenn Deutschlands Schüler in den vergangenen Jahren gegenüber Gleichaltrigen in anderen Ländern ein wenig aufgeholt haben, gibt es keinen Grund zum Jubeln. Insgesamt ist der Abstand zu den Spitzenländern wie Korea und Finnland enorm."
"Es ist besonders traurig, dass der soziale Hintergrund in Deutschland nach wie vor maßgeblich für den Bildungserfolg ist. Besonders eklatant ist dies, wenn ein Schüler aus einer sozial schwachen Familie kommt und auf eine Schule in einem schwachem Umfeld geht. Dieses Ergebnis ist unerträglich für ein reiches Land wie Deutschland.
PISA hat einen neuen zentralen Befund zutage gebracht, der auch für die aktuelle niedersächsische Debatte zur Schulstruktur beachtet werden muss. Die Studie hat festgestellt, wenn allen Schülern möglichst lange gleiche Bildungschancen geboten werden, schneiden sie überdurchschnittlich gut ab. Spätestens ab heute müsste Kultusminister Bernd Althusmann seine Schulstrukturpläne überdenken.
Wir brauchen eine Schule, die ein längeres gemeinsames Lernen mit gymnasialer Option ermöglicht und das für ganz Niedersachsen. Damit wären wir besser für die Zukunft aufgestellt. Dies könnte mit der Einrichtung von kleineren Integrierten Gesamtschulen ermöglicht werden.
Erneut hat die PISA-Studie den positiven Effekt von vorschulischer Bildung belegt. Niedersachsen hängt aber bei der Kindertagesbetreuung weiter hinterher. Nach den Zahlen des Statistischen Bundesamtes vom November 2010 bleibt Niedersachsen trotz eines Zuwachses von 3,9 Prozent mit einer Betreuungsquote der Kinder unter drei Jahren von 15,9 Prozent deutlich unter dem Durchschnitt der westdeutschen Bundesländer (17,4 Prozent). Von den 16 Bundesländern liegt Niedersachsen auf Platz 15.“